Die Forstwirtschaft und die Holzbranche in NRW sind mit 180.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und einem Umsatz von 38 Mrd. Euro (2011) eine starke Branche, inbesondere im Sauerland. Doch die Branche steht auch vor großen Herausforderungen. Nicht nur durch die unsäglichen Klausner-Verträge, die die damalige schwarz-gelbe Landesregierung unter Jürgen Rüttgers entgegen dem Rat vieler Experten unterzeichnet hatte. Hierüber diskutierten in der vergangenen Woche in Brilon Annette Watermann-Krass (MdL, forstpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion), Bürgermeister Franz Schrewe, Hans-Georg Pieper (Pieper Holz Assinghausen) und der heimische SPD-Bundestagskandidat Dirk Wiese im Bürgerzentrum Kolpinghaus in Brilon. Annette Watermann-Krass sprach sich in ihrem Eingangsreferat für eine Stärkung des Clusters Forst & Holz in NRW aus. Hinzu müsste die Landesbauordnung so geändert werden, dass der Baustoff Holz in Zukunft mehr zum Einsatz kommt. In der anschließenden Diskussion wurde die Zertifizierung nach FSC von vielen Teilnehmern in Frage gestellt und eine entsprechende Überprüfung angemahnt. Weiter wurde über Änderungen im Einkommenssteuerrecht beraten, die Waldbauern nach dem Einschlag längere Abschreibungsmöglichkeiten gewähren sollten. Hinzu müssen zwischen den Interessen von Ökologie und Ökonomie ein fairer Interessenausgleich auf Augenhöhe stattfinden. Es dürfe zu keinem Über-Unterordnungsverhältnis zugunsten der Ökologie kommen. Mehr Rot in Düsseldorf wäre besser. Nach der Veranstaltung waren sich die Teilnehmer einig: Trotz aller Herausforderungen für die Branche hat die Forst- und Holzwirtschaft eine Zukunft, die es von Seiten der Politik zu unterstützen gilt.